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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 14

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
- 14 — an, das Land förmlich auszusaugen. Wie knirschte das tüchtige Volk vom alten Sachsenstamme mit den Zähnen und ballte heimlich die Fäuste! Napoleon verschenkte will- kürlich Throne und Länder und gründete das Königreich Westfalen, wozu er 1807 einen Teil, 1. März 1810 auch den Rest vom Lüneburgschen schlug. Jedoch trennte er am 13. Dez. 1810 wieder den nordwestlichen Teil (Grenzscheide eine Linie von Ahlden über Lüneburg nach Artlenburg) von Westfalen und vereinigte ihn direkt mit dem Kaiserreich. Obwohl die Franzosen in unserm Vaterlande furchtbar hausten, so gebührt doch Napoleons Organisationstalent alle Anerkennung. Er gab den Gerichten und der veralteten Landes- Verwaltung eine zeitgemäße Einrichtung und beförderte Handel und Wandel durch Anlegung von Kanälen und Chausseen. So nahm er den alten Plan, den Oberlauf der Aller schiffbar zu machen, wieder auf, brachte ihn aber nicht zur Ausführung. Die Chausseen von Harburg nach Bremen, von ulzen nach Braunschweig und von Ülzen nach Hannover sind sein Werk. (Siehe S. 37.) Eine Änderung that dringend not. Die Poststraßen waren wohl mit Steinen gepflastert; aber diese waren unbehauen und ohne Genauigkeit an- einander gelegt. In kurzer Zeit waren darum die Straßen derartig zerwühlt, daß sich tiefe Geleise bildeten, in welche die Wagenräder der schweren Frachtfuhrwerke bis über die Achsen einsanken. Besser waren die sog. Knüppelstraßen, die durch über den Weg gelegte „Knüppel" gebildet wurden. Aber infolge der Glätte und Rundung der Hölzer stürzten die Pferde leicht, der Wagen flog beim Fahren auf und nieder, und die Insassen des Wagens wurden in ein be- ständiges erschütterndes Hüpfen versetzt. Waren schon die Hauptstraßen so, wieviel schlechter mußten dann die Neben- straßen sein! Viele Ortschaften waren von dem Verkehr völlig abgeschlossen, und die Bewohner lebten stumpfsinnig in den Tag hinein. Erst Napoleons Allgewalt schaffte durch ein gutes Straßennetz Wandel. Doch das rasch erblühte Glück Napoleons verwelkte bald. Durch Rußlands Kälte ward seine Macht gebrochen, und der Ruf des Preußenkönigs Friedrich Wilhelms Iii. verfehlte auch in Hannover seine Wirkung nichl. Leider

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 139

1840 - Münster : Coppenrath
139 Sohn des geächteten Friedrich V. zurück nebst der neu errichte- ten achten Kursürstenstelle. Den sammtlichen deutschen Fürsten wurde die langst geübte Landeshoheit nun auch gesetzmäßig zugesprochen, wohin auch das Recht gehörte, Bündnisse unter sich und mit auswärtigen Mach- ren zu schließen, in sofern sie nicht dem Reiche zum Schaden waren. In Hinsicht der Religionsangelegenheiten wurden den Luthe- rischen und Reformirten gleiche Rechte mit den Katholiken einge- raumt, und zugleich festgesetzt, daß sie alle Kirchen und Kirchen- güter behalten sollten, die sie seit dem Jahre 1624 besaßen. Dieses Jahr bekam deshalb den Namen Normal- oder Be- stimmungsjahr. Somit war das frühere Restitutionsedikt hiedurch stillschweigend von selbst aufgehoben. Der Friede mit Schweden zu Osnabrück wurde am 8. Au- gust, mit Frankreich zu Münster am 17. September geschlossen, beide Friedensschlüsse aber erst am 24. Oktober bekannt gemacht. Das Schmählichste für uns Deutsche war, daß die Ausländer, Schweden und Franzosen, auch noch die Gewährleistung unserer Reichsverfassung und der Friedensbedingungen übernahmen, und daß wir die übermüthigen Fremdlinge so lange beherbergen und ernähren mußten, bis alle Bedingungen auf das genaueste erfüllt waren. So endete der dreißigjährige Krieg, der unglücklichste, den Deutschland je geführt hat. Unser sonst so blühendes Vaterland bot jetzt einen entsetzenden Anblick dar. Tausende von Flecken, Dörfern und Städten lagen nieder in Schutt und Asche, und heimathlos irrten die unglücklichen Bewohner umher. In Böh- men und Mahren allein waren außer vielen Städten und Flecken über tausend Dörfer also verschwunden, daß man die Statte vieler gar nicht mehr zu bezeichnen weiß. Ganze Gegenden, einstige Sitze des regsten und fröhlichsten Lebens, waren in eine schaurige menschenleere Wüste verwandelt. Felder lagen unangebaut, Han- del und Gewerbe stockten, Bildungsanstalten verwilderten oder hörten ganz auf, da sie aller Pflege entbehrten, die einzig auf die

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1910 - Düsseldorf : Bagel
67 und Duderstadt, das zum Mainzer Eichsfelde vordem gehörte, hatten Hannover wesentlich vergrößert. Die politische Bedeutung des Landes war außerdem durch die Verbindung mit England noch weiter gewachsen, und so lange diese dauerte, mochten sich seine Herrscher den Königen Preußens vollkommen ebenbürtig fühlen. 1837 änderte sich das aber. Hannover wurde seitdem von England getrennt und ein eigenes Königreich. Trotzdem wurde von den Welfen der Wert guter Nachbarschaft seitdem womöglich noch weniger erkannt. Mit ändern widerstrebte namentlich auch Hannover der natürlichen Entwicklung Norddeutschlands und begünstigte, ohne es zu wollen, eine Gestaltung der Dinge, die das Gegenteil seiner Wünsche und ebenso das Gegenteil der englischen Ziele von 1815 bedeutete. Wer hätte damals geahnt, daß ein preußisch-deutsches Reich von Helgoland aus den Verkehr der Ems und der Weser, der Elbe und der Eider überwachen werde! So zeigt sich auch hier wieder die Ironie der Geschichte. England glaubte damals, als es Preußen von der Nordsee ausschloß, hier die alleinige Entscheidung sich gesichert, und jetzt ist, wenigstens an der deutschen Küste, überall Preußen und durch Preußen Deutschland der Herr geworden. So ist hier und überall das Bild Deutschlands ein wesentlich anderes geworden, als es die Diplomaten des Wiener Kongresses sich gedacht. Und doch haben sie, wollend oder nicht, damals die \ orbedingungen zum heutigen Deutschland geschaffen. Nr. 13. Der Deutsche Bund und die Einheitsbestrebungen. (Einheit und Freiheit in alter und neuerer Zeit.) Einheit und Freiheit war die Forderung, welche 1815 die Edelsten aus der Nation für die Neugestaltung Deutschlands beanspruchten. Unter Freiheit verstand man die mittelbare oder unmittelbare Beteiligung des Volkes an seiner Verwaltung; unter Einheit die Einigung aller Deutschen zu einem Staats wesen, wobei die Eigenart der Stämme immerhin ihr Recht behalten mochte.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 21

1884 - Leipzig : Teubner
und Ungarn zu sein schien/) Der Tod Herzogs Ulrich von Krnten (27. Oktober 1269) war fr Ottokar eine willkommene Gelegenheit, auch dieses Land seiner stattlichen Monarchie einzuverleiben. Ulrich selbst hatte ihn am 4. Dezember 1268 zum Erben eingesetzt) zum Nachteil seines Bruders Philipp, des erwhlten Patriarchen von Aqnileja, dem er frher fr den Fall seines shnelosen Todes die Nachfolge zugesichert hatte. Mit berlegener Heeresmacht ntigte Ottokar seinen Nebenbuhler zum Verzicht, zwang die^ junge Witwe des Herzogs Ulrich zur Ehe mit einem seiner Dienstmannen und wies Philipp, der bald darauf auch seines Patriarchensitzes durch Papst Gregor X. verlustig ging, ein Leibgedinge in Krems an (Herbst 1270). Die Erwerbung Krntens verwickelte ihn in einen neuen Krieg mit Ungarn, dessen König Stephan V. Bela Iv. war am 5. Mai 1270 gestorben dem Erwhlten von Aqnileja verbndet gewesen. Nach einigen glcklichen Erfolgen erlitt Ottokar am 21. Mai 1271 eine schwere Niederlage unfern Wieselburg, die ihn zur Aufgabe Krntens und zum Abschlu eines Friedens zwang, der die Wiener Abmachungen vom Jahre 1261 erneuerte.3) Whrend des Krieges mit Ungarn hatte Heinrich von Bayern als Verbndeter Stephans den Versuch gemacht, das schwer lastende Joch des sterreichischen Ein-flnsses abzuschtteln. Durch den Frieden mit Ungarn isoliert, mute auch er mit dem Könige Vertrag und Bndnis schlieen (Januar 1273).4) Gedeckt gegen einen berfall vom Westen her unternahm Ottokar nach dem Tode des Knigs Stephan (August 1272) einen neuen Zug gegen Ungarn. Die Zerfahrenheit aller Zustnde lockte zur Einmischung. Gegen den zehn-jhrigen Ladislaus begnstigte O tt o ka r den Bruder seiner Gemahlin, Bela; als dieser im Parteigetriebe erschlagen war, trat er als Rcher des Schwagers auf, schlug die ungeordneten ungarischen Truppen auf dem Marchfeld und unterwarf alles Land bis zur Raab, mute aber gegen Ende des Jahres den Feldzug abbrechen, weil das durch die furchtbaren Verwstungen verdete Land die Truppen nicht lnger ernhren konnte.5) Durch geschickte Ausnutzung aller sich darbietenden Vorteile, durch schlaue Politik und offene Gewalt hatte Ottokar eine Monarchie zusammengebracht, die an Gre und Geschlossenheit allen anderen deutschen Staaten berlegen war. Um das Reich hatte er sich nur insoweit gekmmert, als er es zur Wahrung seiner Interessen ntig sand. Der Zwiespalt der obersten Reichsgewalt, die Lockerung aller bestehenden Verhltnisse hatten ihm die Grndung einer furchterweckenden Macht ermglicht, kein Wunder, da er die Anarchie im Reiche zu erhalten und mit allen Mitteln die Kluft zu erweitern suchte, welche die deutschen Fürsten von einander trennte. Den Zeitgenossen erschien Ottokar so impo-nierend, da sie ihn Alexander dem Groen verglichen.6) Seine Gestalt 1) S. o. S. 20. A. 4. 2) Em]er Ii, no. 630. 3) Urkunde, dat. Prag, 13, Juli 1271 bei Emier Ii, no. 753. 4) Emier Ii, no. 812. 5) Emier Ii, no. 836. Die Friedensurkunde verpflichtet Ladislaus bereits zur Hilfeleistung gegen Rudolf. Die betreffende Stelle lautet: Item dorn, rex Ungarie non contrabet amiciciam et parentelam cum Rudolfo comite, qui electus in regem dicitur Romanorum, sine nostre voluntatis beneplacito et consensu suffragatorie. Preterea operis auxilio alterutrum assistemus ita ut quocienscumque nobis necessarium fuerit, dictus rex Ungarie contra quoslibet et maxime contra dictum R. cum omni sua potencia nobis adiutorium ministrabit et quandocumque idem regi Ungarie fuerit oportunum, sibi contra quoslibet cum totis nostre potencie viribus in- parciemur subsidium viceversa. 6) Job. Vict. Ii, 4 (B. F. I, 312).

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 403

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 403 der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge- wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser Gegend. b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a., auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn- ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg, deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte. Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros- witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei- nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb- hafte, betriebsame Stadt. c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für- stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648 erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge- gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi- schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu- felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk- würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e. Fürstenthum Oels (S. 371.). 3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han- nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron (S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng- land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man- chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na- mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin- zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka- tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen eignen König. König Georg V. Man theilt das Land jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim. Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au- 26*

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 340

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 340 — von Stolberg-Wernigerode verlobt war, vor Overberg zum Katho- lizismus über. Er verweilte oft auf dem Gute Lütgenbeck in der Nähe Münsters. 1812 zog er nach dem Gute Tatenhausen (Kreis Halle) und pachtete die Hannöversche Domäne Sondermühlen im Osnabrückschen. Am 5. Dezember 1819 ging er in Frieden heim und wurde in Stockkämpen bei Tatenhausen beerdigt. Von dem großen Münsterianer, Oberpräsidenten von Vincke, haben wir schon gehört. Der letzte Fürstbischof Münsters war Maximilian Franz von Österreich, ein Bruder der unglücklichen Marie Antoinette; von ihr bewahrt der Dom ein von ihr für den Bruder verfertigtes Meß- gewand. Die Säkularisierung geschah infolge des Luneviller Friedens durch den Reichsdeputationshauptschluß am 25. Februar 1803. Damals umfaßte das ganze Stift außer der Haupt- und Residenz- stadt 1. das Niederstift mit den drei Ämtern Meppen (Emsland), Vechta, Kloppenburg, von denen als Entschädigung für Abtretungen am linken Rheinufer das erste der Herzog von Arenberg, die beiden letztern der Herzog von Oldenburg erhielt, in das Oberstift mit den neun Ämtern: Ahaus, Bocholt, Dülmen, Horstmar, Sassen- berg, Stromberg, Werne mit Lüdinghausen, Wolbeck, Rheine mit Bevergern, im wesentlichen also die östliche Hälfte. Diese wurde samt der Stadt Münster mit Ausschluß kleiner Gebiete dem Königreiche Preußen als Erbfürstentum zugeteilt, während die westliche verschiedene Landesherren bekamen. Durch die Rheinischen Bundesakte vom 12. Juli und nach Auflösung des deutschen Reiches am 1. und 6. August 1806 wurde erneut das Oberstift Preußen zugesprochen; in Bezug auf die übrigen Teile fanden einige Ver- ändernngen statt. In dem Kriege Preußens mit Napoleon I. 1806 nahm der König Louis Bonaparte Münster und das ganze Land in Besitz. Im Frieden zu Tilsit 1807 gingen alle preußischen Ge- biete im Münsterschen verloren und an den Großherzog Joachim von Berg über; seit 15. Juli 1808 aber fiel es in die Hände des französischen Kaisers, der den Titel Großherzog von Berg und Cleve annahm, 1809 aber den minderjährigen Sohn des Königs

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 415

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tentschland. 4t r> Braunschweig; der größte Theil des Staates von Hessen-Kassel; die hannoverischen Provinzen Göttin- gen, Gruben Hagen und Osnabrück; von den preu- ßischen Abtretungen die Alt mark und Magdeburg auf dem linken Elbufer, H i l d e s h e i m, Paderborn, 9)1 inde n, Ravensberg, Halberstadt, das Eichsfeld, das preußische Mansfeld, Hohenstein, Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhauscn, die Oberhoheit über die Grafschaften Stolbcrg-Wernigerode und Kau- nih-Rittberg; und das von Sachsen — für den von Preußen übernommenen Kottbusser Kreis, an Wcstphalcn abgetretene — Mansfeld, Barby, Gommern und Treffurt. — Mit dem Großherzogthume Berg wurden von den vormaligen preußischen Landern das Fürstcnthum M ü n st c r, die Grasschaften Mark, T e ck l c n b u r g und Lingen, und die Abteien Essen, Elten und Werden, so wie mit dem Königreiche Holland das preußische Für- stenthum Ostfriesland und die russische Herrschaft Fe- ver verbunden. 149. Fortsetzung. Obgleich seit dem Tilsiter Frieden bis zur Erneuerung des Krieges zwischen Frankreich und Ocstreich im Frühjahre 1809 beinahe zwei Jahre vcrsioffen, in welchem die innere Gestaltung des Rheinbundes näher bestimmt und der Bundes- tag hatte eröffnet werden können; so geschah doch in allen diesen Hinsichten nichts von dem Protector des Bundes, der zunächst nur die militärische Kraft des Bundes be- schäftigte. Während die Truppen mehrerer Bundcsfürsten in Spanien kämpften, nahmen besonders die Bayern, Sachsen und Würtembergcr Anthcil an dem blutigen Kriege gegen Ocstreich im Jahre 1809 (§. 143). Neue Veränderungen in dem geographischen Umfange der wichtigsten Staaten des Rhein- bundes waren die Folgen des Wiener Friedens. Bayern erhielt einige T h e i l e von Ocstreich, und die Fürstcn- thümcr Bayreuth und R e g e n ö b u r g, mußte aber Süd - Tyrol an das Königreich Italien, und andere schwäbische

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 120

1875 - Münster : Coppenrath
— 120 — Feinde gegenüber. Und doch zagte er nicht. Er selbst stellte sich, da sein Feldherr Gallas eben gestorben war, an die Spitze des Heeres und hemmte die Fortschritte der Schweden. Bald ließ auch der Kurfürst von Bayern seine Truppen wieder zu den Kaiserlichen stoßen, auch der Fürst von Siebenbürgen wurde wieder für den Kaiser gewonnen; und Wrangel mußte sich aus Böhmen nach den Rheingegenden zurückziehen. Dort vereinigte er sich mit dem berühmten französischen General Turenne, und beide zogen unter schrecklichen Verwüstungen durch das unglückliche Bayern, während der schwedische General Königsmark die Klein-, feite von Prag durch Verrath und Ueberraschung am 25. Juli 1648 eroberte. Schon war das ganze schwedische Heer im Anzuge, um den noch übrigen Theil der Stadt zu erstürmen; da endlich, nach so vieljährigen, so namenlosen Leiden und Drangsalen, erscholl plötzlich wie eine Stimme vom Himmel der Ruf — Friede! In Prag hatte der unselige Krieg begonnen, in Prag erlosch auch die verheerende Flamme. 38. Der westfälische Friede (1648). Schon im Jahre 1641 waren die beiden westfälischen Städte Münster und Osnabrück zu den Orten ausersehen, wo die Gesandten der kriegführenden Mächte den längst ersehnten Frieden unterhandeln sollten; aber erst im Jahre 1643 nahmen die eigentlichen Unterhandlungen ihren Anfang, und zwar mit den Katholiken zu Münster, mit den Protestanten zu Osnabrück. Der päpstliche Nuntius und der Botschafter von Venedig, als Vermittler beider, hatten ihren Sitz in Münster. Der kaiserliche Gesandte, Graf von Trautmannsdorf, leitete vorzüglich die Geschäfte. Bei den einzelnen Unterhandlungen stellten sich unermeßliche Schwierigkeiten ein, indem jeder Theil nur gewinnen, keiner verlieren wollte, und mehr als einmal droheten die Unterhandlungen sich wieder zu zerschlagen. Insbesondere machten die Ausländer, die Franzosen zu Münster und die Schweden zu Osnabrück, übermäßige Forderungen, wie dieses vorauszusehen war. Während die Gesandten unterhandelten und durch gegenseitige Ueberlistungen und Täuschungen aller Art die Verhältnisse auf das Aeußerste verwickelten, fochten die Heere fort, und die Siege und Niederlagen förderten oder hemmten die Unterhandlungen der Gesandten. Die Unterhandlungen wurden absichtlich in die Länge gezogen, weil die kriegführenden Mächte von einem Tage zum andern hofften, daß das Glück der Waffen sich zu ihrem Vortheile wenden würde,

9. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 54

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 54 — 29. Die Franzosen in Harburg zur Zeit des siebenjährigen Krieges 1756-63. Friedrich der Große, König von Preußen, forderte bald nach seinem Regierungsantritt von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens, das nach dem Erbvertrage Joachims ü. mit Friedrich H. von Liegnitz, Brieg und Wohlan seinem Hause gehörte. Als aber die Kaiserin auf Schlesien nicht verzichtete, kam es zwischen ihr und dem Könige von Preußen zum Kriege. Die Kaiserin verband sich mit Frankreich, Rußland u. s. w., um Preußen desto leichter besiegen und demütigen zu können. Nur England, dessen König gleichzeitig Kurfürst von Hannover war, stand auf Preußens Seite. Infolge des letzteren Bündnisses konnte es nicht ausbleiben, daß auch unser engeres Vaterland Hannover mit Krieg überzogen wurde. Am meisten hatte es von den Franzosen während des siebenjährigen Krieges zu leiden. Schon im Sommer 1757 drangen die Franzosen in Hannover und Bremen ein, und anfangs September rückte ein französisches Regiment (1500 Mann stark) in Harburg ein und besetzte Stadt und Schloß. Doch 8 Wochen später erschienen vor unserer Stadt die Truppen der Verbündeten und forderten die französische Besatzung auf, Stadt und Festung zu übergeben. Die Franzosen zogen sich aufs Schloß zurück und setzten alles zur Verteidigung desselben instand. Um vor Seitenangriffen sicher zu sein, durchstachen sie die Elbdeiche bei Neuland und Lauenbruch und setzten die weiten Niederungen südöstlich und nordwestlich von Harburg unter Wasser. Da die Festung nach Norden durch die Elbe geschützt war, so konnte seitens der Verbündeten nur von der Stadtseite aus ein Angriff gemacht werden. Die Verbündeten schritten zur Belagerung, fuhren auf dem Schwarzenberge Kanonen auf und begannen Ende November mit der Beschießung des Schlosses. Die Stadt selbst mußte während der Kriegszeit durch die wiederholten Angriffe der Franzosen auf die in der Stadt lagernden deutschen Truppen viel leiden. Es war für die Bewohner eine schreckliche Zeit. Bei einem unerwarteten Ausfalle nahmen die Franzosen 132 Personen, Männer, Frauen und Kinder, gewaltsam mit aufs Schloß und hielten sie bis zur Übergabe der Festung gefangen. Unter den Gefangenen befanden sich der Bürgermeister Lutter, der Prediger Kirchmami und der Landdrost Graf von der Schulenburg nebst Gemahlin. Unausgesetzt wurde jetzt das Schloß beschossen, und in den Straßen der Stadt tobten die Kämpfe. In eine üble Lage kamen aber die Franzosen, als die hannoverschen Truppen in Lauenbruch 2 Geschütze aufstellten und auch von dieser Seite die Festung angriffen. Bald mangelte es dem Feinde an Schießvorräten, da neue Zufuhren durch den Reiherstieg und auf der Elbe jetzt unmöglich waren. Dennoch wollte der französische Kommandant nichts von einer Übergabe wissen. Fortwährend unternahm er nach allen Seiten, hin starke Ausfälle. Erst Ende Dezember 1757 war der Feind zur Übergabe bereit, räumte am 31. d. M. das Schloß und zog nach Bremen ab. Damit war endlich die Schreckenszeit für Harburg beendet, und alle atmeten frei auf. Nach dieser Zeit blieb unsere Vaterstadt vor weiteren Unruhen des siebenjährigen Krieges verschont.

10. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 192

1864 - Aschersleben : Carsted
— 192 — 1800 Moreau, tn Deutschland vorgedrungen, siegt de: j- Hohenlinden (Dorf in Oberbaiern) über den Erz. Herzog Johann (Reichsverweser 1848 u. 49; s. § 145). Durch diese Siege hat Frankreich seine früheren Bortheile großentheils wiedererlangt (die cisalpimsche Republik ist wiederhergestellt, aber nicht die römische u. die parthenopäische), u. in dem 1801 Frieden mit dem Kaiser u. dem Reiche zu Luneville -s- wird der Frieden von Campo Formio bestätigt u. namentlich, gemäß einer geheimen Bestimmung jenes Friedens, das linke Rheinufer an Frankreich abge- treten. *802 Frieden Frankreichs, mit England zu Amiens. f (Der Krieg mit England, ver seit 1793 geführt, bricht auch jetzt bald wieder aus, besonders weil dieses nicht versprochenermaßen das 1800 eingenom- mene Malta herausgiebt, und dauert bis zum Sturze Napoleon's fort). Der Reichsdeputation Hauptschluß (1803) setzt die Entschädigungen der deutschen Fürsten (durch säcularisirte geistliche Gebiete u. durch die freien Städte) für die Verluste auf dem linken Rheinufer fest: Preußen erhält die Bisthümer Hildesheim, Paderborn, ein Drittel von Münster, Erfurt (bisher kurmainzisch) nebst dem Eichsfelde, mehrere Reichs- abteien (Quedlinburg) u. die Reichsstädte Mühl« hausen, Goslar u. Nordhausen; Baiern erhält Würzburg, Bamberg, Passau u. s. w. Von den 51 freien Reichsstädten bleiben nur 6: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg u. Augsburg. Bonaparte, in den Tuilerien wohnend u. eigent- lich Alleinherrscher in der fast nur noch dem Namen nach bestehenden Republik, regiert thätig u. beför- dert das neue Gedeihen des Staates. Concordat Mil dem Pavste u. Wiederherstellung des katholi-
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